Bäderarchitektur

Die Seebäder an der deutschen Ostseeküste sind geprägt von einem Baustil, der eigentlich gar keiner ist. Genau genommen ist die Bäderarchitektur, die ihre Hochzeit von 1793 bis 1918 erlebte, eher eine Mischung verschiedener architektonischer Elemente. Vom Klassizismus über den Historismus bis hin zum Jugendstil sind verschiedene Stile zu erkennen – und genau das macht die Schönheit und Besonderheit der Bauwerke auch aus.

Nach Usedom hat Rügen die zweitgrößte Anzahl an Gebäuden der Bäderarchitektur. Schätzungsweise 300 denkmalgeschützte Bauten gibt es zu bestaunen. Wer beim Urlaub auf Rügen also am Strand entlang oder durch die Gassen spaziert, dürfte sich schnell in vergangene, dekadente Zeiten zurückversetzt fühlen.

Insbesondere die Badeorte Binz, Sassnitz, Sellin, Baabe, Göhren und Thiessow sind für ihre Bäderarchitektur-Bebauung bekannt. Nicht nur Hotels, Villen und Kurhäuser sind dort oft in diesem Stil gehalten. Auch Badeanstalten, Seebrücken und Konzertpavillons weißen die typischen Merkmale auf. In Binz wird jährlich der Monat September dem eleganten Stil der Bädervillen gewidmet.

Aber wie sieht die typische Bäderarchitektur auf Rügen aus?

Ein Haus im Stil der Bäderarchitektur zu erkennen, ist nicht besonders schwer – schließlich gibt es sie auf Rügen en masse. Typische Merkmale sind unter anderem:

  • zwei- bis viergeschossig gebaut
  • vorwiegend weiße Farbe
  • viele Spitztürmchen, Erker, Säulen und Schnitzereien
  • filigrane Balkone oder Veranden aus Holz am Haus
  • Rundbogen- und Rechteckfenster, Dreieckgiebel

Bekannte Bäderarchitektur Gebäude auf der Insel:

  • Brückenhaus in Sellin (Seebrücke 1, 18586 Sellin)
  • Kurhaus an der Strandpromenade Binz (Strandpromenade 27, 18609 Binz)
  • Villa Erika in Göhren (Waldstraße 8, 18586 Göhren)