Das Gut und Schloss Spyker südlich von Glowe kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Erstmals wurde es 1318 erwähnt, hat seither zahlreiche Besitzer, einen Verfall, eine Zwangsversteigerung, Umbaumaßnahmen und mittlerweile die Nutzung als Hotel erlebt. Doch nicht nur aufgrund seiner Geschichte lohnt sich ein Besuch beim ältesten Profanbau der Insel Rügen, auch der Anblick mit seinen vier runden Ecktürmen und die Lage direkt am Spykerschen See sind äußerst reizvoll.
Die Schlüsselhoheit über Schloss Spyker war im Laufe der Zeit äußerst wechselhaft. Zunächst im Besitz der Familie von Külpen aus Stralsund ging es durch Heirat in den der Familie von Jasmund über. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde Rügen und damit auch das Schloss 1648 an Schweden übertragen und von Königin Christine von Schweden an den Reichsmarschall Carl Gustav Wrangel belehnt.
Ständiger Besitzerwechsel prägt die Geschichte
Er baute die damalige Burg – früher noch mit Wehrgraben – zum Renaissanceschloss um. Ihm ist es zudem zu verdenken, dass Schloss Spyker heute in falun-rotem (auch Schwedenrot genannt) Putz erstrahlt – eine für Rügen ungewöhnliche Farbe. Zudem ließ Wrangel die im baltischen Raum einmaligen vollplastischen Stuckdecken anbringen, die heute noch in der Beletage zu finden sind.
Nachdem das schwedische Rügen 1815 zu Preußen überging, wurde zwei Jahre später Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus Besitzer des Schlosses und blieb es auch bis zur Bodenreform 1945. Nachdem daraufhin der Verfall des Gebäudes immer weiter fortschritt, wurde es in den 60er-Jahren umfassend renoviert und ein Ferienheim des FDGB dort eingerichtet.
Seit 1990 hat das Schloss nun seine aktuelle Bestimmung: es dient als Hotel mit 32 Gästezimmern. Der aktuelle Besitzer möchte das Backstein-Schloss und das rund 67.000 Quadratmeter große Grundstück stärker als Kulturzentrum mit Ausstellungen, Konzerten und Lesungen nutzen.
Die wichtigsten Infos auf einen Blick
Adresse: Schlossallee 1, 18551 Spyker